ich weiß, ich hab die schonmal gepostet, aber mir fällt nichts ein heute, sorry

„Was ist los mit dir?"
„Ach es geht mir so schlecht!", brachte Schwer schwer atmend heraus.
Leicht nahm das auf die leichte Schulter, als sie ihm sagte: „Vergiss es, denk einfach nicht dran!"
Schwer konnte es nicht. Es wollten einfach keine anderen Gedanken in seinem Kopf kommen.
Plötzlich hatte Leicht eine Idee: „Ich gebe dir von meinen leichten Gedanken einige ab, aber deine schweren will ich nicht; behalte sie!"
„Wohin soll ich denn damit?", fragte wiederum Schwer, dem dieser Vorschlag so unsinnig vorkam, wie ihm überhaupt alles unsinnig vorkam, was ihn in irgendeiner Form versuchte abzulenken.
Und brummelnd in seiner Ecke hatte er schon wieder Leichts tollen Vorschlag einfach zur Seite gewischt.
Leicht sann noch über die Ausführung des Vorschlags nach und stieß Schwer aus seiner Lethargie mit einem Puff in die Rippen.
„Lass mich!", war alles was über seine Lippen kam.
Und seine Augen starrten in eine trübe Leere, die Leicht weder sah, noch sehen wollte.
„Ich weiß jetzt, wie wir es machen!", verkündete sie ihrem Häufchen Elend. Er wollte es nicht wissen. Es interessierte ihn nicht.
„Zunächst müssen deine schweren Gedanken hinaus; wir werden in den Wald gehen, wo die Vögel singen!"
„Ich will nicht in den Wald gehen, wo die Vögel singen!".
Leicht zog Schwer an seinen Ärmel und versuchte ihn leichtfüßig auf die Beine zu bringen. Schwer blieb wie ein nasser Sack liegen und bewegte sich nicht von der Stelle.
„Es wäre leichter, aufzugeben, dachte sich Leicht, womit sie nicht Unrecht hatte. Aber, da sie sich sonst gelangweilt hätte, bat sie Schwer um einen Gefallen.
„Was denn?", fragte Schwer, „Hoffentlich ist es nicht zu schwer für mich!"
„Holst du uns etwas zu trinken!?". Und weil sie so lieb schaute, wollte er ihr diesen Gefallen tun, obwohl...!
Soweit hatte sie ihn schon mal und sie folge ihm zum Kühlschrank, um anschließend mit den Getränken und Schwer an der Hand den Raum in Richtung Haustüre zu verlassen.
Als Schwer den Wind spürte, bemerkte er ihre List und wollte sogleich wieder hinein, in die Wohnung.
Doch diesmal zog Leicht ihn in den Wald und dort warf sich Schwer sogleich auf die nächst beste Bank. Leicht drückte ihm eine Getränkedose in die Hand und befahl ihm:
„So, da hinein wirfst du jetzt deine schweren Gedanken! Hörst du die Vögel?"
Schwer lauschte andächtig und trank zunächst die Büchse leer, denn wie sollten so viele schwere Gedanken darin Platz finden? „Nein, ich höre nichts!", kam es anschließend über seine Lippen und er sah Leicht dabei zu, wie sie ihr Getränk leer trank und es nicht wie erwartet in die Abfalltonne neben der Bank warf, sondern ihm die Dose überreichte.
„Eine Dose wird nicht reichen für deine schweren Gedanken, also hopp, mach sie beide voll und dann in den Abfall damit.“. Gerade wollte er schwerfällig fragen „Und wie , als sein Hinterkopf von Leicht einen leichten Stups bekam, gerade genug, dass die schweren Gedanken ihm sofort aus dem Kopf fielen. Das war überhaupt nicht schwer, denn sie hatten wohl schon lange darauf gewartet weil der Kopf so schrecklich voll davon war. Nun machte Leicht die beiden Dosen zu und warf sie in den nebenstehenden Behälter.

Schwer fühlte sich so anders, so leer, so befreit und gerade, als er ihr dieses mitteilen wollte, warf Leicht die Arme um seine Schultern und küsste ihn und da hörte er sie: Die Vögel. Sie sangen wunderbar.

2 Kommentare:

FOLLOWERS