der laute knall der tür schallt von den wänden und alles zuckt
mit langsamen schritten schreitet er durch den lichtdurchfluteten flur
die große alte wendeltreppe sieht sehr zerbrechlich aus
jeder schritt scheint, als würde die trppe unter seinem gewicht stöhnen
und beim verlassen der stufe aufatmen, als hätte sie ihr eigenes leben
es gibt tage, da scheint ihm diese treppe endlos lang, wie ein nie aufhörender weg, der kein ende nimmt, doch es gibt tage, da ist die treppe für ihn ein katzensprung.
irgendwann jedoch kommt er immer an.
steht vor der tür, am ende des gangs im ersten stock deren bezug langsam ablättert und die mit alten taggs verziert wurde und steckt einen alten, rostigen schlüssel hinein.
das schlüsselloch scheint wie ein altes herz.
kaum ein schlüssel passt mehr dazu, nichts kann es mehr zum erfreuen bringen
es ist alt, bald, ja schon bald ist seine zeit aubgelaufen.
das zimmer ist leer, die wände sind kahl.
an manchen stellen ist die scheußlige 50er tapete heruntergekratzt und beschmiert.
der ursprünglich weiße vorhang weht in der kühlen nachtluft, während das alte parkett knarzt. manche bretter springen schon heraus, doch das macht ihm nichts.
das zimmer ist leer. nunja, fast.
im symmetrischen abstand zu jeder wand und zur decke steht ein stuhl.
ein ganz gewöhnlicher stuhl.
er mag kaum älter als 10 jahre alt sein, scheint aus dem ikea zeitalter zu stammen.
er blickt sich, tastet jeden winkel des raumes ab bis er den stuhl fixiert.
langsam nähert er sich dem stuhl und setzt sich.
eine packung zigaretten wird weggequalmt, sodass die luft indem raum trotz frischer luft einfach unerträglich wird.

er nimmt den stuhl und wirft ihn aus dem fenster.

6 Kommentare:

  1. Verdammt schreib ein Buch, geh zur Zeitung MIR EGAL, aber mach was aus deinem Schreibtalent, bitte! Bestes Wort - knarzt.

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  2. Nice! Ich geb Miss Chérie recht ;)

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  3. ich liebe deine texte so. das könnte ich stundenlang lesen

    (alicia amazing)

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